Granatapfelsirup selber machen
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Granatapfelsirup selber machen: Alles, was du wissen musst.

In meinem Vorratsschrank gibt es, neben Za’atar und Sumach natürlich, eine Zutat, die ich immer da heben muss: Granatapfelsirup. Tatsächlich haben ich meinen Sirup bisher immer fertig gekauft – bis ich irgendwann von einem Freund eine Flasche selbst gemachten Granatapfelsirup geschenkt bekommen habe. Danach kam kein gekaufter Sirup mehr für mich in Frage. Und so begann meine kleines Abenteuer im Granatapfelland.

Granatapfelsirup selber machen ist super easy – wenn das Timinig passt

Um richtig guten Granatapfelsirup zu machen, benötigst du tatsächlich nur drei Zutaten: Granatapfelsaft, etwas Zucker und Zitronensaft. Das Ganze kommt dann einfach in einen Topf, muss lange köcheln und am Ende hast du besten Sirup für deinen Vorratsschrank.

Ich stellte mich also in die Küche und probierte mein Glück. Um Zeit und Geld zu sparen, habe ich zu fertigem Saft (100%) gegriffen. Den bekommst du eigentlich in jedem gut sortierten Supermarkt. Ich hätte natürlich auch frische Granatäpfel nehmen und diese entsaften können – aber ich war faul und wollte erstmal probieren. Also Herd angeschmissen, alles in einen Topf gegeben und auf gehts. Ich habe zur Überprüfung meinen Timer mitlaufen lassen und kam dann nach einer Stunde zurück zum Topf…

Das Timing

Beim Topf angekommen, erwartete mich das Grauen. Der Saft war weg und mich blubberte eine tiefrote Masse an (Ja ich weiß, Vernachlässigung ist eine Bitch ich habe es nicht anders verdient!). Das Timing beim Einkochen des Sirups ist super wichtig! Kommst du auch nur 5 Minuten zu spät, ist dein Ergebnis ein garstiger Klumpen Granatapfel-“Karamell”, den du sicher nicht mehr genießen möchtest.

Der zweite Versuch war dann viel besser und der Dritte war dann endlich perfekt! Da sich die Zeit fürs Einkochen ganz nach Menge des Saftes verändert, habe ich mal ein paar Mengen ausprobiert.

Beispiel: Unterschiedliche Mengen mit unterschiedlichen Kochzeiten

300 ml Granatapfelsaft, 1 EL Zucker, 1 TL Zitronensaft:

  • ca. 60 ml Sirup
  • dauerte ca. 17 Minuten

500 ml Granatapfelsaft, 2 EL Zucker, 1 EL Zitronensaft:

  • ca. 100 ml
  • dauerte ca. 30 Minuten

1,5 Liter Granatapfelsaft, 6 EL Zucker, 3 EL Zitronensaft:

  • ca. 300 – 320 ml
  • dauerte ca. 90 Minuten

Faustregel: Du bekommst immer maximal 1/3 der ursprünglichen Menge des Granatapfelsaft.

Woran du erkennst, dass dein Granatapfelsirup fertig ist

Die letzen Minuten des Einkochens sind für die Konsistenz besonders kritisch. Verpasst du den Moment, ist dein Sirup leider zu dick und du kannst ihn nicht mehr verwenden. Sei also 5 – 10 Minuten vor Ende der Zeit da und beobachte den Prozess.

Bilden sich so langsam etwas dickflüssigere Bläschen, ist dein Sirup so gut wie fertig. Den richtigen Zeitpunkt erkennst du daran: Halte einen Esslöffel in den köchelnden Sirup und schau, ob sich auf der Rückseite ein rötlicher Film abgesetzt hat. Wenn du in den Film mit deinem Finger (Achtung, könnte heiß sein!) eine Linie ziehen kannst, ist dein Sirup fertig.

Beachte bitte auch, dass der Sirup beim Abkühlen immer fester wird. Er muss also im heißen Zustand noch flüssig sein.

SOS: Hilfe, wenn nicht alles glatt läuft

Sirup war zu lange auf dem Herd:

Wie gesagt, ist es wichtig, dass du früh genug zum Topf zurückkehrst und den Sirup die letzten Minuten begleitest. Kocht er zu lange ein, wird er dick und richtig fest. Der Sirup ist dann leider hinüber und du kannst ihn nicht mehr verwenden. Dein Topf ist dann übrigens auch für eine längere Zeit belegt. Sirup ist super heiß! Pass also bitte auf. Wenn es dir passiert ist, der Sirup zu Karamell geworden ist und den Topf nicht mehr hergibt, solltest du Ruhe bewahren und den Topf mit warmen Wasser auffüllen und stehen lassen. Wenn sich alles abgekühlt hat, kannst du in der Spüle fließendes warmes, bis heißes Wasser aus dem Hahn hinein fließen lassen. Nach und nach löst sich dann alles wie von selbst.

Sirup ist nach dem Abkühlen zu flüssig:

Sollte dein Granatapfelsirup noch einen Tick zu flüssig sein, kannst du ihn einfach nochmal erhitzen und ihm noch ein paar vorsichtige Minuten auf dem Herd geben, danach sollte er nach dem Abkühlen perfekt sein. Du kannst dich auch zeitlich herantasten. Es ist leider so, dass jeder Herd etwas anders läuft und ich dir nur eine grobe Richtlinie geben kann. Orientiere dich aber gerne an dem Löffel-Beispiel.

Granatapfelsaft selber machen

Wenn du gerne alles selber machen möchtest, kannst du dir natürlich auch frische Granatäpfel besorgen und diese entsaften. Dafür gibt es auch unterschiedliche Methoden, die ich dir gerne kurz erkläre:

Halbieren und auspressen:

Die wohl einfachste Methode ist, den Granatapfel einfach zu halbieren und in einer Fruchtpresse auszupressen. Beachte, dass du hierbei aber den größten Verlust machen wirst. Es wird garantiert nicht die komplette Frucht ihren Saft lassen. Und du musst den saft hinterher auch noch durch ein. Tuch passieren, damit du auch keine Teilchen mehr im Saft hast – und Teilchen möchtest du nicht in deinem Sirup 😉

Entkernen, pürieren und auswringen:

Etwas effektiver ist die Methode, den Granatapfel zu entkernen, die in einem Mixer zu pürieren und die Masse anschließend durch ein Tuch zu passieren. So gehst du sicher, dass auch garantiert jeder Kern mitgenommen wird. Allerdings ist das Entkernen etwas aufwändiger und man saut sich auch schneller ein, wenn man den Apfel nicht unter Wasser entkern (kleine Tipp).

Und wenn dir beide Methoden nicht schmecken und du einen richtigen Entsafter zu Hause stehen hast, weißt du ja eh, was zu tun ist.

Ist der Sirup mit fertigem Saft schlechter?

Ganz ehrlich? Nein! Ich bin super happy mit dem Sirup, den ich aus dem gekauften Saft gezaubert habe. Achte beim Kauf aber darauf, dass es 100% Granatapfelsaft ohne Zusätze ist.

Was du mit Granatapfelsirup machen kannst

Granatapfelsirup schmeckt säuerlich, super fruchtig und leicht herb und lässt sich super für süße und herzhafte Speisen nutzen. In der Levante löscht man zum Beispiel sehr gerne scharf angebratenes Fleisch oder Gemüse damit ab. Die fruchtige Note gibt dann einen herrlichen Kontrast zu den Röstaromen. Aber auch zum Verfeinern von Salaten (im Dressing) oder für Süßspeisen und Getränke kannst du den Sirup verwenden.

Hier mal ein Beispiele, in denen ich bisher Granatapfelsirup verwendet habe:

Aber egal, wofür du deinen eigenen Granatapfelsirup verwendest, es wird garantiert etwas ganz Besonderes werden.


So machst du Granatapfelsirup einfach selbst

Granatapfelsirup selber machen
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Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde 30 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 35 Minuten
Portionen 300 ml
Kalorien 3

Zutaten

  • 1,5 L Granatapfelsaft 100%
  • 6 EL Zucker
  • 3 EL Zitronensaft

Zubereitung

  • Granatapfelsaftaft mit Zucker und Zitronensaft in einem Topf verrühren, bis sich der Zucker darin aufgelöst hat.
  • Saft kurz aufkochen lassen und den Herd anschließend direkt auf mittlere Stufe stellen.
  • Granatapfelsaft für ca. 80 – 90 Minuten köcheln lassen, bis ein Sirup entstanden ist.
  • Sirup abkühlen lassen und in ein steriles Gefäß abfüllen. Der Sirup hält im Kühlschrank mindestens 4 Wochen.

Hinweis: Es ist wichtig, dass du gerade in der letzten viertel Stunde dabei bist und prüftst, wie sich dein Sirup macht. Die letzten Minuten sind kritisch. Jeder Herd erhitzt etwas anders, daher kann es etwas länger oder auch kürzer dauern. Kürzer ist kein Problem – aber wenn der Sirup zu lange einkocht, wird daraus Karamel (das willst du vermutlich nicht). Wenn du weniger als 1,5 Liter Saft zu Sirup machen möchtest, achte auf eine Verkürzung der Zeit!

    Notizen

    Rezept enthält Affiliate-Links. 

    Nährwerte

    Calories: 3kcal | Carbohydrates: 1g | Protein: 0.01g | Fat: 0.02g | Saturated Fat: 0.004g | Polyunsaturated Fat: 0.003g | Monounsaturated Fat: 0.003g | Sodium: 0.5mg | Potassium: 11mg | Fiber: 0.01g | Sugar: 1g | Vitamin A: 0.001IU | Vitamin C: 0.01mg | Calcium: 1mg | Iron: 0.01mg

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    6 Kommentare

    1. 5 Sterne
      Mega coole Idee! Auch mega zum Verschenken! Muss ich direkt mal nachkochrn. Eine Frage jedoch: Lässt du den Sirup im Topf auskühlen oder in abgefüllten Fläschchen? Bzw. ab wann (welche Temperatur) sollte man den Sirup abfühlen?

      1. Hallo Deri,
        danke dir 🙂
        du hast absolut Recht: Das ist auch eine super Idee für ein Geschenk. Ich lasse den Sirup im Topf abkühlen und fülle ihn dann ab. Das mache ich, um später nochmal die Konsistenz zu prüfen. Sollte der Sirup doch etwas zu flüssig sein, kann ich ihn nochmal schnell noch ein klein wenig eindampfen lassen 😉
        Du kannst den Sirup aber auch heiß in ein Gefäß abfüllen.

        Liebe Grüße
        Rafik

    2. Prima Anleitung und Ergebnis
      Andere Rezepte benötigen erheblich mehr Zucker.

      1. Hey Marthe,
        vielen lieben Dank für dein super Feedback 🙂

        Liebe Grüße
        Rafik

    3. Hallo Rafik,
      ich habe dein Rezept heute ausprobiert und muss sagen, dass deine Beschreibung leider nicht ganz zutreffend ist, jedenfalls nicht für den Fall, dass man die kleinste Menge aus 330 ml Saft einkocht. Ich hätte den Sirup dem Gefühl nach kürzer kochen lassen (mit Sirup kochen kenne ich mich ein bisschen aus, mache regelmäßig Ingwersirup), habe aber immer auf diesen Moment mit dem Löffelrücken gewartet, den du beschreibst, der aber nicht kam. Irgendwann habe ich den Sirup dann doch abgefüllt, inzwischen ist er abgekühlt und nicht ganz, aber ziemlich fest, sehr ärgerlich. Ich denke, ich kann ihn benutzen, wenn ich ihn jeweils mit etwas Wasser verdünne, lieber wäre mir natürlich ein flüssigerer Sirup gewesen. Beim nächsten Mal weiß ich es besser, wer das liest, ist hoffentlich ein kleines bisschen “vorgewarnt”.
      Viele Grüße
      Wiebke

      1. Hallo Wiebke,

        vielen lieben Dank für dein Feedback. Ich muss mal schauen, wie ich das mit den Angaben für die Kleinsmenge mache. Das Rezeptetemplate lässt hier leider nur eine Variante zu. Je weniger Flüssigkeit man hat, desto eher muss man auf die Zeit achten – also eher verkürzen. Ich werde das anpassen. Danke dir.

        Liebe Grüße
        Rafik

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